Benjamin Lackner Quartett
BENJAMIN LACKNER Piano · MATTHIEU BORENAVE Trompete
PAUL KLEBER Bass · MATTHIEU CHAZARENC Drums
Der in Berlin lebende Klangphilosoph Benjamin Lackner hat mit seiner in der Unendlichkeit ruhenden Momentaufnahme „Last Decade“ einen Kontrapunkt zu jener Temposucht geschaffen hat, die uns in im-mer kürzeren Intervallen immer mehr Informationen aufzwingt. Sein ECM-Debüt gibt einen einzigartigen Einblick in das Zusammenspiel eines hochkarätig besetzten Quartetts, das von Lackner konzentriert und mit Demut geführt wird. Wenn man das Zusammenspiel von Lackner mit dem norwegischen Trompeter Mathias Eick sowie den beiden Franzosen Jérôme Regard am Bass und Manu Katché am Schlagzeug (nur bei Releasetour, nicht 2024) hört, werden Erinnerungen wach an den Sound einer Zeit, die aus der Retrospektive als eine besse-re erscheinen mag. Dieser Eindruck ist trügerisch. „Last Decade“ ist ein Fenster in die Gegenwart, in der die Reminiszenzen der Erinnerung freilich hör- und spürbar sind. Ohne irgendjemanden zu kopieren, schließen Lackner und die Mitglieder seiner Band an eine verloren geglaubte Ästhetik an und transportie-ren ihre Vorstellung einer imaginären Vergangenheit souverän in die Zukunft. Was zuweilen wie eine Hommage klingt, ist letztlich eine selbstbewusste Standortbestimmung. Was den gebürtigen Berliner, langjährigen Amerikaner und letztlich Berlin-Rückkehrer von vielen seiner Vorbilder unterscheidet, ist sein Verzicht auf große Gesten. Die poetische Beiläufigkeit, mit der er seine traumhaft schönen Melodien spielt, erinnert an den Flug eines Schmetterlings, dessen Flugbahn die ver-wunschensten Ornamente in die Luft zeichnet, ohne dass diese auf Anhieb fassbar wären. Bei Lackner ruht das Kleine im Großen und das Große im Kleinen. Das verbindende Element zwischen beiden Prinzi-pen ist der unprätentiöse Augenblick, in dem es geschieht. Die Aufnahmen zu „Last Decade“ erfolgten im September 2021. Mit fast prophetischer Weitsicht hat Benjamin Lackner vor über einem Jahr eine Musik erschaffen, die sich wie ein heilender Film auf die Nöte und Ängste der Gegenwart legt. Er öffnet Türen und stellt den Dualismus von Musiker und Hörer auf den Kopf, weil er fast den Eindruck vermittelt, er wäre es, der für uns in die schier unauflösbare Komplexität unserer Sorgen und Hoffnungen hinein hört. Diese Songs sind nicht um der Musik willen gemacht worden, sondern um gehört, nein, um empfunden und gelebt zu werden. Lackner hat mit „Last Decade“ die Welt mit einem Stück Musik beschenkt, das, würde es jeder Erdenbür-ger in Ost und West, ob arm oder reich, alt oder jung einmal am Tag hören, die Pforten zu einer besseren Zukunft öffnen würde. Wolf Kampmann
Videolink:EPK: https://www.youtube.com/watch?v=wLhMD5F8qXI
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Am Ende des offiziellen Programms gibt es immer ein Duette des oder der Künstlerin mit dem Meister der Fuge Goran Kojic (Monetan die Serie "MetamoFuge").
Bojan Z mit Goran Kojic "MetamorFuge"
Rainer Böhm mit Goran Kojic "MetamorFuge"
Diese Komposition von Goran Kojic ist die Basis der "MetamorFuge"
Dies Video ist an einem pandemischen Coronen-Abend zusammen mit Goran Kojic im Schauraum "Fuge trifft Fuge" entstanden. Komposition und Piano Goran Kojic, Coronen Michael Bögle.